Viele Wege führen nach oben
Einer der effektivsten Wege hierfür ist die Erstellung von Inhalten, auch Content genannt. Weil die Content Creation mit hohem Aufwand verbunden ist, braucht es eine starke Content-Strategie mit handfesten Ergebnissen. Kein Malermeister möchte am Feierabend vier Stunden oder mehr an einem Text schreiben, ohne genau zu wissen, ob er seine Kunden damit überhaupt erreicht.
Hinzu kommt eine weitere Herausforderung im modernen Marketing: Selbst wenn der Content treffsicher geschrieben wird, muss er bei den Top-Suchmaschinen Google und Bing erst gefunden werden. Hierfür betreiben Unternehmen Suchmaschinenoptimierung (SEO).
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie beide Komponenten Content & SEO zusammenführen und eine schlüssige Content-Strategie mit Suchmaschinenoptimierung entwickeln und umsetzen.
1. Themenrecherche für Ihren Content
Nach welchen Themen sucht meine Zielgruppe?
Zwei Beispiele
Beispiel 1:
Ein mittelständisches Unternehmen hat eine Software entwickelt, welche die Finanzbuchhaltung von Solo-Selbstständigen erleichtern soll. Entsprechend hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Zielgruppe nach Content rund um den Schwerpunkt “Finanzbuchhaltung Software” sucht.
Daraus ergeben sich mögliche Content-Themen:
+ Welche Finanzbuchhaltungssoftware ist die beste?
+ Lassen sich Aufgaben lassen sich mit einer Finanzbuchhaltungssoftware alle erledigen?
+ Welche Funktionen muss eine moderne Finanzbuchhaltungssoftware haben?
Beispiel 2:
Ein Konzern, nennen wir ihn für dieses Beispiel Muster GmbH, ist auf der Suche nach neuen Mitarbeitern und möchte potenzielle Bewerber erreichen. Hierfür soll Content geschaffen werden, der genau die richtigen Menschen anspricht.
Die Themen hierbei könnten lauten:
+ Karrierechancen bei der Muster GmbH
+ Werte der Muster GmbH
+ Work-Life-Balance bei der Muster GmbH
+ Übernimmt die Muster GmbH Verantwortung beim Thema Nachhaltigkeit?
Themen für die eigene Content-Strategie lassen sich auf 3 bewährten Wegen finden:
Eins
Die Zielgruppe fragen
Der direkte Weg ist meistens der sicherste, um die Themen der eigenen Zielgruppe kennenzulernen. Unternehmen sollten daher Informationen direkt aus der Zielgruppe für die Erstellung von Content sammeln, sei es durch Umfragen in Social Media oder in Kundengesprächen. Auch Vertriebler haben ihre Ohren stets am Markt und kennen die Sorgen und Bedürfnisse der Kunden. Nutzen Sie dieses Potenzial für die Themenfindung!
Zwei
Die Zielgruppe analysieren
Das ist der indirekte Weg, um mehr über die Themen Ihrer Zielgruppe zu erfahren. Sammeln und werten Sie Statistiken und Umfragen aus: demographische Daten, Interessengebiete, Meinungsbilder, Trends. All das wird Ihnen dabei helfen, Themen für Ihre Content-Strategie zu finden und Ihr Marketing erfolgreich zu gestalten.
Drei
Tools nutzen
Es gibt eine Reihe von Tools, die bei der Themenrecherche für eine Content-Strategie helfen. Ein beliebtes Tool ist AnswerThePublic. Geben Sie dort ein Themenfeld bzw. ein Keyword ein und das Tool spuckt Fragen aus, die Nutzer häufig bei Google passend zum Thema eingeben, um relevanten Content zu finden.
Nutzen Sie auch Googles hauseigene Tools, den Google Keyword Planner und Google Trends, um passende Keywords zu ermitteln und Trendthemen für starken Content aufzuspüren.
Sie ahnen es schon:
Die Suche nach passenden Themen ist ein mehrstufiger Prozess. Doch je sorgfältiger und genauer Sie diese Vorarbeit leisten, desto erfolgreicher wird sich dies bei Ihrer Content-Strategie bezahlt machen.
2. Pillarseiten als Basis für Ihren Content aufbauen
Hier schauen Content Creators entscheidend auf die Nutzersignale und passen die Inhalte entsprechend an.
Zu den statischen Inhalten gehören sogenannte Pillarseiten. Pillar kommt aus dem Englischen und bedeutet Säule. Eine solche Pillarseite bildet also eine Säule für Ihre Website und damit für Ihre Content-Strategie. Sie behandelt immer ein Thema umfassend und ausführlich.
Dazu wieder ein Beispiel: Eine Agentur aus der Content-Marketing-Branche bietet unterschiedlichste Texterdienstleistungen an. Daraus ergibt sich ein bunter Strauß verschiedener wichtiger Kategorien, zum Beispiel das Oberthema Print. Jedem dieser Themen kann das Unternehmen eine Pillarpage mit Content widmen.
Und wozu das Ganze? Pillarpages sind wie gesagt die tragenden Säulen Ihrer Content-Strategie. Sie führen in das Thema ein, von dort aus gibt es Abzweigungen zu weiterem Content, zum Beispiel zu intern verlinkten Leitfäden und Blogartikeln. Visuell veranschaulicht sieht das dann so aus:
Sie können sich das Ganze auch wie bei einem Baum vorstellen: Die Pillarpage ist der starke Stamm, von dem Blogartikel und andere Untertexte als Äste und Zweige abgehen.
Tipp: Verlinkungen sollten nicht nur von der Pillarpage auf weiteren Content abgehen, sondern auch umgekehrt vom weiterführenden Content zurück auf die Pillarpage verlinken.
Grundlage Ihrer Content-Strategie im Marketing sollte also der Aufbau statischer Seiten in Form von Pillarpages sein.
Weiter geht es mit dynamischen Inhalten, den Blogartikeln.
3. Blogartikel schreiben
Idealerweise adressiert jeder Blogartikel ein relevantes Keyword, das mit dem Oberthema in Verbindung steht. Welche Keywords für die Inhalte relevant sind, haben Sie unter Punkt 1 der Themenrecherche erfahren.
Jetzt geht es darum, Blogartikel zu schreiben, die das Thema
– präzise,
– fundiert und
– in klarem, einfachem Stil beantworten.
Das ist aus zwei Gründen wichtig: Zum einen scannen die meisten Nutzer Texte im Netz, statt sie von Anfang bis Ende zu lesen. Zum anderen müssen die meisten Unternehmen ressourcenschonend im Marketing und in ihrer Content-Strategie bleiben. Jeder Blogartikel benötigt mehrere Stunden Arbeit. Es empfiehlt sich daher bereits im Eigeninteresse, die Erstellung von Content schlank zu halten.
Jeder Blogartikel funktioniert im Marketing wie eine ausgeworfene Angel: Über die Suche bei Google gelangt der Nutzer auf einen Blogartikel, der für dieses Hauptkeyword geschrieben wurde. Von dort aus ist der Nutzer nur noch wenige Klicks von weiteren Blogartikeln, der Pillarpage und anderen Bereichen des Unternehmens wie dem Leistungsportfolio oder einer Produktseite entfernt.
Achtung!
Blogartikel werden üblicherweise in einer extra Website-Rubrik namens “Blog” veröffentlicht, ähnlich wie Artikel in einer Online-Zeitung – mit dem Unterschied, dass diese Blogartikel einen Newscharakter haben können, aber nicht müssen. Im obigen Beispiel wird dies deutlich: Der Artikel zu 5 schnellen, fettarmen Rezepten wird auch noch in zwei Jahren relevant sein.
Tipp:
Nutzen Sie begleitend zu Blogartikeln auch andere Content-Formate wie Fotos, Grafiken, Videos und Audioformate wie Podcasts. Die Vielfalt im Marketing macht den Content attraktiver für Nutzer und steigert dessen Erfolgschancen.
4. Erfolgsmessung beim Content vornehmen
Das sind KPIs (Ziele):
- Umsatzziele
- Teamerweiterung
- Kosteneinsparung Marketing bei gleichzeitiger Steigerung der Markenbekanntheit
Das sind Kennzahlen:
- Klicks
- eingehende Bewerbungen
- CPC / CPL (Cost per Click / Cost per Lead)
Kennzahlen geben Aufschluss darüber, ob die KPIs erfüllt werden. Anders ausgedrückt: Sie zeigen, ob die eigene Content-Strategie mit SEO auf die Unternehmensziele einzahlt:
– Haben mehr Klicks zu einem höheren Umsatz geführt?
– Haben wir über Inhalte auf unserem Recruiting-Blog mehr eingehende Bewerbungen bekommen und haben diese Bewerbungen zu einer Teamerweiterung geführt?
– Ist es uns mit unserer Content-Strategie gelungen, bei Werbeanzeigen im Marketing CPC und CPL zu senken und trotzdem unsere Markenbekanntheit zu steigern?
Für die Erfolgsmessung eignen sich Tracking-Tools wie Google Analytics oder Matomo, um die Kennzahlen zu erfassen und im Sinne der KPIs auszuwerten. Um KPI festzuhalten und immer im Blick zu haben, empfehlen sich KPI-Dashboard-Tools wie datapine oder Baremetrics.
Wichtig: Bei der Einrichtung und Nutzung von Tracking-Tools sollte unbedingt die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) umgesetzt werden. Im Zweifel sollte der Datenschutzbeauftragte bei diesen Schritten hinzugezogen werden.
5. Permanent weiterbilden in puncto Content
Um nicht von diesen oder ähnlichen Entwicklungen im Marketing überrascht zu werden, sollten Sie sich permanent in den Bereichen Content-Strategie und Suchmaschinenoptimierung (SEO) weiterbilden. Eine Stunde in der Woche sollten Sie hierfür mindestens einplanen, besser zwei. Dafür eignet sich beispielsweise der Freitagnachmittag, wenn das Tagesgeschäft bei den meisten Betrieben allmählich herunterfährt.
Lesen Sie Blogs, hören Sie Marketing-Podcasts und führen Sie Online-Workshops wie auch -Kurse zu den wichtigen Content-Strategie- und SEO-Schwerpunkten durch.
Dank der Weiterbildung halten Sie sich auf dem neuesten Stand und können frühzeitig Kurskorrekturen Ihrer bestehenden Content-Strategie vornehmen. Oftmals reichen regelmäßige, kleine Anpassungen aus und sind viel effizienter, als jahrelang die Augen vor neuen Entwicklungen im Marketing zu verschließen und dann mit einer komplett neuen Strategie bei Null anfangen zu müssen.