Wildgehege Moritzburg: Infotafeln und Broschüre

3 Minuten
09.06.2023 

Bis ins 16. Jahrhundert reicht die Geschichte des Wildgeheges Moritzburg bei Dresden zurück. Was als Gehege für Wildtiere rund um das Jagdschloss von Kurfürst Moritz begann wurde im Lauf der Jahrhunderte schließlich zum Tiergarten, in den heute jedes Jahr rund 150.000 Besucher strömen, um heimische Wildtiere zu sehen. Um das Wildgehege, seinen Zweck und natürlich die vielen verschiedenen Tiere anschaulich, lebensnah und spannend zu beschreiben texteten wir sowohl eine Broschüre als auch Infotafeln zu sämtlichen Bewohnern des Wildgeheges.

Wolf, Waschbär und Co. plaudern aus dem Nähkästchen

Die meisten Menschen kommen heute allenfalls mit domestizierten Tiere wie Hund und Katze in Kontakt. Manchmal sieht man auch einen Fuchs über einen Weg huschen oder ein Reh auf einem Feld stehen. Die allermeisten heimischen Wildtiere bleiben für uns indes unsichtbar. Diese Unsichtbarkeit aufzulösen und bei den Besuchern ein tieferes Verständnis für die Tiere zu entwickeln, ist eine der Hauptaufgaben des Wildgeheges Moritzburg. In Zeiten, in denen Zoos und die Art der Tierhaltung oftmals kritisch hinterfragt werden, ist es umso wichtiger, diese Aufgaben neben den Informationen zu den Tieren wirksam zu kommunizieren. Hierfür standen uns die Broschüre und die Infotafeln zu den Tieren als Medium zur Verfügung.
Besonders wichtig war dabei, die Texte  informativ und unterhaltsam zugleich zu gestalten. Dafür griffen wir in der Broschüre neben locker geschriebenen Sachtexten auch auf Rätselformate und kompakte Fakten to go zurück. Bei den Infotafeln ließen wir die Tiere selbst zu Wort kommen, um aus dem Nähkästchen plaudern und sich in lockerer und kindgerechter Sprache vorzustellen. Dabei transportierten sie die wesentlichen Fakten und schufen auf humorvolle Art und Weise eine besondere Nähe zum Besucher.

Was können Sie daraus lernen?

Es gibt per se keine trockenen Fakten und Themen. Es kommt darauf an, wie man sie transportiert. Tiere an sich sind für Menschen spannend. Fakten über Tiere sind es nicht zwingend. Indem wir die Tiere (schriftlich) zu Wort kommen ließen, vertauschten wir die Rollen. Nicht über Tiere war zu lesen, sondern die Tiere erzählten von sich. Das zeigt: ein Wechsel der Erzählperspektive ändert oft alles. Dafür braucht es natürlich mehr als nur Faktenwissen. Es braucht Sympathie für den Erzähler, es braucht Fantasie und es braucht Einfühlungsvermögen. Das gilt für Waschbären, Wölfe und Co. ebenso wie für Menschen.